Im Auftrag von Partnern supervisiert und verwaltet das Forschungsinstitut Archive und Sammlungen.
Das rund 17’000 Einzeldokumente – darunter ca. 1200 Pergamente und rund 80 Kopial- und Rechnungsbücher – umfassende Archiv der Stockalper beinhaltet neben historischen Quellen, die unmittelbar der Familie zuzuordnen sind, verschiedenste Schriften zur Geschichte des Wallis aus dem 12. bis 19. Jahrhundert.
Kaspar Stockalper vom Thurms (1609–1691) Wirken und der erneute wirtschaftliche und politische Aufschwung der Stockalper unter Kaspar Jodok/Jost (1713–1795) erklären die Schwerpunktsetzungen des Archivs im 17. und 18. Jahrhundert.
Mit dem Verkauf des Stockalperschlosses gingen die Archivbestände 1948 in den Besitz der Gemeinde Brig über. Heute kann der gesamte Bestand der ungebundenen Einzeldokumente des Stockalperarchivs im Forschungsinstitut unter Anwendung unterstützender Suchfunktionen in einer Datenbank konsultiert werden. Die Einzelbestände des Archivs sind in digitalisierter Form eingebunden und abrufbar.
Die Stockalperbibliothek wurde vom berühmtesten Exponenten des Geschlechts, vom Politiker und Unternehmer Kaspar (1609–1691), im 17. Jahrhundert begründet. Seine Handbibliothek umfasste etwa sieben, im Hinblick auf das von ihm realisierte Bauprogramm aufschlussreiche Bände des berühmten Architekten und Festungsbaumeisters Josef Furtenbach sowie viele weitere Preziosen. Der durch seine Sammeltätigkeit zustande gekommene Grundstock wurde von den Nachfahren weiter ausgebaut, wobei erst unter Kaspar Jodok/Jost (1713–1795) ein grösserer Zuwachs erfolgte.
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts dürfte die Familienbibliothek der Stockalper noch vollständig gewesen sein, wohingegen heute mit 584 Bänden schätzungsweise nur noch ein Viertel des ursprünglichen Bestands erhalten ist: Erbteilungen schmälerten die mittlerweile mit einem digitalen Findmittel erschlossene Bibliothek ebenso wie die Plünderungen des Sonderbundkrieges. Die überlieferten Bände stammen aus den Bereichen von antiker Klassik und neulateinischer Dichtung, von Theologie, Historie, Politik, Geographie, Staatstheorie, Militärwesen, Landwirtschaft, Bergbau, Bäderwesen, Jurisprudenz und schöner Literatur.
Die reichen Bestände des Museums Stockalperschloss aus dem Besitz der Stadtgemeinde Brig-Glis beinhalten Sammlungen zur Familie Stockalper, zur Geschichte des Simplonpasses und der Simplonbahnlinienführung sowie Exponate zur Oberwalliser Volkskunde und Kulturgeschichte.
Vom Forschungsinstitut zur Geschichte des Alpenraums betreut werden die reichen Bestände von Archiv und Bibliothek des Geschichtsforschenden Vereins Oberwallis. Während die Bibliothek eine stattliche Sammlung von Vallesiana und Helvetica aufweist, bietet das Vereinsarchiv neben den Nachlässen der Walliser Historiker Franz Joller (1820–1894), Dionys Imesch (1868–1946), Ferdinand Schmid (1832–1901) und Josef Lauber (1864–1946) eine umfangreiche Urkunden- und Quellensammlung zur Walliser Geschichte vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert.
Darüber hinaus bearbeitet das Institut dem Verein alljährlich das Periodikum der Blätter aus der Walliser Geschichte.